Ein Jār voll Beschwernis und noch mehr Gesellecheit
geschrieben am 02.11.2023 von Carola Schmidt
Das Jār des Herren 2023 neiget sich seinem Ende zu und so ist es an der Zeit für eine kurze Rückschau.
In diesem Jahre startete allerorten wieder ein gar lebhaftes Treiben und die Märkte öffneten ihre Pforten. So war auch unsere muntere Schar der Bickesheimer Spiegelfechter, frohen Herzens an vielen Orten zugegen.
Regnerisch und kühl starteten wir im Winnenmond auf der Murginsel zu Gernsbach unser erstes Lager. Ein zweytes folgte nur drey Wochen später an den Phingeste auf dem Gewann von Philippsburg. Dort brannte die Sonne gar arg, doch feierten wir unverdrossen, das Jubelfeste eines unserer langgedienten Recken mit einem spaßigen Schauspiele und einer oppulen-ten Kuchentafel.
Im Brachet trafen wir uns dann zu zwey Tagen eines vergnügten Miteinander. Dieses gesellige Wochenende startete in den hohen Baumwipfeln eines Kletterparkes in Illingen. Von dort zogen wir weiter zu einem lauschigen Platze in Stromberg, auf dem wir zu unser aller großem Vergnügen der Hitze im kühlen Nass des Bades entgehen konnten. Die Nacht lagerten wir in ungewohnt modernen Zelten und Wohnwägen. Mit einem ausgiebigen Morgenmahle endete das gemütliche Beisammen-sein nach nur allzu kurzer Zît.
Auch dem Jungvolk widmeten wir uns und zeigten beim Kinderferienspaße die hohe Kunst des Kochens mit Rezepten aus alten Tagen. Gemeinsam wurde Gemüse geschnitten, der Teig geknetet und die Nachspeyse bereitet. Während die Speisen garten, durften die jungen Maiden und Knappen sich im Schwertfechten üben oder die zierlichen Schritte alter Tänze ein-studieren.
Im Ernting folgte dann der nächste Market, hoch droben am Wasserthurme auf dem Dobel.
Höhepunkt des Jahres war jedoch zweyfelsohne unser eigener Market zu Bietigheim. Schon im Vorfeld musste gar vieles bedenket, geplanet, organisieret, einstudieret und gefertiget werden. So trafen wir uns mehrmals in geselliger Runde, zu schneydern Wappenröcke in den Farben des Vereines. Auch eine Bühne wollte gebauet werden und verlangte das gesamte Geschick unserer fleyßigen Hantwerker.
Am Beginne des Gilbhart kamen dann von nah und fern Krämer, Hantwerker und Lagernde, zu gestalten eine große Messe rund um die Festhalle an der Stöckchenwiese. Schaulustige, Besucher und Reisende kamen in Scharen, zu genießen die frohe Runde. Bei Musica, Gaukeley und so manch einer kurzweyligen Darbietung zur Fertigkeit des Schwertfechtens oder über die gar zierlichen Kunst des Tanzes konnten die Gäste ihrer Muße frönen. Das sonnig-warme Wetter tat ein übriges, diese Festivität zu einem vollen Erfolge zu machen.
Beim Abbauen am Mānetag war klar: Ein solcher Market will wiederholet sein!
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Gesellecheit = Geselligkeit; Winnenmond = Mai; Phingeste = Pfingsten; Brachet = Juni; Ernting = August;
Gilbhart = Oktober; Mānetag = Montag
